Bedeutungsvolle Türme am Kap Arkona

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Wie ein Fels in der Brandung stehen sie da, die drei Leuchttürme am Kap Arkona, dem nördlichsten Punkt der Insel Rügen. Orkanartige Winde und Stürme können ihnen nichts anhaben, denn ihr Leuchtfeuer geleitet Schiffe trotz gefährlicher Untiefen am Kap Arkona sicher in den nächsten Hafen. Drei Leuchttürme, die unterschiedlicher kaum sein könnten.

Der älteste der Leuchttürme und einer der betagtesten an der Ostseeküste überhaupt, wurde in den Jahren 1826/27 nach Plänen der preußischen Oberbaudeputation in quadratischer Grundform und Backsteinbauweise erbaut. Der Leuchtturm ist mit seinen 3 Geschossen 19,3 Meter hoch und hat eine Feuerhöhe von 60 Meter über Normalnull. Die Meinungen, ob der berühmte Architekt Karl Friedrich Schinkel tatsächlich aktiv am Bau des Turmes beteiligt war, gehen auseinander. Nichtsdestotrotz ist sein Name nicht von dem 1828 in Betrieb genommenen Gebäude zu trennen. Am 31. März 1905 wurde der Bau außer Dienst gestellt und erst 1993 nach aufwendigen Restaurationsmaßnahmen als Museum, Aussichtsturm und als Standesamt für Eheschließungen wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Der zweite Leuchtturm, direkt neben dem alten Schinkelturm, ist seit 1902 in Betrieb und wurde zur Zeit des Kalten Krieges zur Überwachung der Seegrenze genutzt. 35 Meter misst der hohe Ziegelbau, welcher auf einem achteckigen Granitsockel ruht. Sein Leuchtmittel besteht aus zwei Spezialglühlampen von je 1.000 Watt, damit das Licht durch Spiegel und Fresnellinsen noch in einer Entfernung von 22 Seemeilen wahrnehmbar ist. Alle 17,1 Sekunden wird das für Arkona international festgelegte Orientierungslicht in einer Gruppe von drei Blitzen ausgestrahlt. Den 1996 erneuerte Leuchtapparat können Sie mit seinem gesamten Drehwerk besichtigen. Auf der Galerie des Leuchtturmes haben Sie ein imposantes Panorama über die Ostsee, die Halbinsel Wittow und die Insel Rügen.

Der ehemalige Marinepeilturm am slawischen Burgwall wurde 1927 in Ziegelbauweise erbaut und diente als Seefunkfeuer. Von 1911 bis 1925 hatte man versucht, speziell für die 1909 eingerichtete Eisenbahn-Fährlinie Sassnitz-Trelleborg, mit abgestrahlten Funkwellen und dafür umfangreich angelegten Antennenfeld, die Navigation zu verbessern. Die Fundamente der dazugehörigen Funkbetriebsstelle sind im Innenraum der Wallanlage bis heute erhalten, allerdings wurden 1945 die technischen Einrichtungen des Peilturms zerstört. In dem mittlerweile wieder hergestellten Peilturm finden Sie heute Ausstellungen, Vorträge sowie interessante Führungen.

Leuchtürme am Kap Arkona
Arkona 1
18556 Putgarten
Tel. 038391 4190 (Informationsamt Putgarten)

Öffnungszeiten:

Schinkelturm neuer Leuchtturm

November – März 11.00 – 17.00 Uhr –
April, Mai, Oktober 10.00 – 17.00 Uhr 11.00 – 16.00 Uhr
Juni, September 10.00 – 18.00 Uhr 11.00 – 17.00 Uhr
Juli, August 10.00 – 19.00 Uhr 11.00 – 18.00 Uhr

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