Mythos am Kap Arkona

Die Slawenburg im hohen Norden gibt uns immer wieder neue Rätsel auf. Bereits seit vielen Jahren steht die Kultstätte der Ranen aus dem 06. Jahrhundert im Mittelpunkt des Interesses von Archäologen. Zahlreiche Pfeilspitzen, Silbermünzen, Perlen und anderer Schmuck wurden bei Ausgrabungsarbeiten bereits gefunden. Um mehr Erkenntnisse über die Geschichte des Walles zu erfahren, wagen die Wissenschaftler erstmalig 2016 den Schnitt durch den Burgwall. Sie hoffen dabei auf Brandschichten stoßen zu können, die beweisen, wie oft die Wikinger die Burg am Kap überfallen haben. Die Slawenburg war selbst für die tapfer kämpfenden Nordmänner schwer zu erobern, denn sie lag sicher eingebettet in dem 25 Meter hohen Burgwall entlang der Steilküste. Betonung liegt auf „lag“, denn wenn Sie hoffen, am Kap auf eine imposante meterhohe Festung zu treffen, werden Sie enttäuscht sein. Große Teile der Tempelanlage sind durch Erosionen der Küste bereits in die Ostsee gestürzt. Die ursprüngliche Burg ist zwar nicht sichtbar, dafür aber ihr Mythos spürbar. Viele Geschichten, Sagen und Erzählungen erheben sich um diese Kultstätte und ihren Gott Svantevit. Die Dänen setzten dem Spuk ein Ende. Ihnen gelang es, im Jahre 1168 das Heiligtum zu erobern, womit die Christianisierung Rügens eingeleitet wurde.